Lichtverschmutzung
Umwelt

Lichtverschmutzung: Zu viel Licht im Dunkeln

Auswirkungen von Lichtemissionen, denn diese sind spektakulär.

Vor gut 170 Jahren wurde das elektrische Licht erfunden. Einer der grossartigen Fortschritte im 20. Jahrhundert. Mit dem Wachstum der Städte wuchs auch die Lichtverschmutzung. Zu viel Licht im Dunkeln: Eine weltweite Umweltbelastung, die negative Folgen für Tiere, Pflanzen und Menschen hat.

The dark side of light: Dieser Titel wäre für einen Songtitel oder einen Hollywoodfilm passend. Er passt aber auch zu den Auswirkungen von Lichtemissionen, denn diese sind massiv.

Überall leuchtet es im Dunkeln: Leuchtreklamen, Strassenlaternen, Sportplätze, Bahnhöfe. Es leuchtet aus Häusern und Fabriken. Es leuchtet offenbar zu viel. Denn zu viel Licht macht Tiere, Pflanzen und Menschen krank.

Insekten Flattern bis zur Erschöpfung

Die negativen Einflüsse dieser Lichtverschmutzung auf die Natur sind in zahlreichen Untersuchungen nachgewiesen worden: Fledermäuse beispielsweise gehen später auf die Jagd und haben dann weniger Zeit für die Nahrungssuche. Zugvögel verlieren ihre Orientierung über den Lichtkuppeln der Städte. Singvögel geraten völlig aus dem biologischen Gleichgewicht. Frösche und Co. sowie Säugetiere werden während der Nahrungssuche und Fortpflanzung gestört. Viele Insekten werden durch das künstliche Licht beeinflusst, so flattern einige bis zur Erschöpfung um die Lichtquelle herum, während andere das Weite suchen. Die Frage ist nur, wohin? Denn das künstliche Licht ist fast überall und der Lebensraum solcher Insekten wird immer kleiner. Quelle: Bundesamt für Umwelt

Zu früh blühen, zu früh sterben

Auch die Pflanzen leiden. Jene, die neben Strassenlaternen stehen, beginnen im Frühling früher zu blühen. Manchmal ist das dann doch zu früh. Folgt Frost, gehen die Pflanzen, oder zumindest die Blüten, ein. Überleben die Pflanzen den Frost, fehlen womöglich die Bestäuber. Quelle: SRF

Auch zu viel Licht im Dunkeln für Menschen

Es sind nicht nur Tiere und Pflanzen, die durch das künstliche Licht in der Nacht leiden. Eine Strassenlaterne, die das Schlafzimmer beleuchtet, oder dauernd blickende Weihnachtsbeleuchtung oder eine Leuchtreklame beeinträchtigt auch das menschliche Wohlbefinden. Das Licht kann im besten Fall einfach nur stören und blenden. Im schlimmsten Fall kann es zu Schlafstörungen kommen.

Kein Licht dort, wo auch keines nötig ist

Wo kein Licht nötig ist, braucht es auch kein Licht. Das ist kurz gesagt der wichtigste Grundsatz.

Natürlich können wir nun nicht alle im Dunkel der Nacht umherirren. Eine beleuchtete Strasse gibt Sicherheit. Doch mit einfachen Mitteln können jene, die für die Beleuchtung verantwortlich sind, beispielsweise die Gemeinden und Hausbesitzer, ihren Beitrag zur Reduzierung der Lichtverschmutzung leisten.

So beispielsweise, durch eine präzisere Ausrichtung der Lampen (von oben nach unten) oder durch das Ersetzen von lichtstarken durch lichtschwächere Lampen. LED-Technologie ist energieeffizient aber leider nicht unbedingt förderlich für Tiere und Mensch. Man muss sich fragen, ob die Beleuchtung wirklich nötig ist und kein Licht muss wirklich die ganze Nacht brennen.

Wer sich genauer informieren möchte kann dies im Dossier des BAFU «Empfehlungen zur Vermeidung von Lichtemissionen machen» machen.

Mehr Dunkelheit in der Nacht

Lösche das Licht einmal mehr und geniesse die Dunkelheit. Lass es zu, dass die Nacht wieder zur Nacht wird und tue dir und der Natur etwas Gutes.

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