Mit dem Zug in die Ferien fahren
Mit dem Zug in die Ferien fahren
Fliegen schadet der Umwelt. Gibt es Alternativen? Ja sicher. Mit dem Zug in die Ferien fahren? Klar, vorallem dann, wenn du für deine Reise einen günstigen Preis rausschlägst.
(Unbezahlte Werbung wegen Nennung von Firmennamen)
From Dusk till dawn: Auf der Reeperbahn herrscht niemals Ruhe. Morgens um fünf Uhr torkeln die Letzten «Überlebenden» zum Fischmarkt, die Kehrmaschine lässt die Überreste der Nacht verschwinden. Beim Kiezbäcker gibt’s heissen Kaffee und die leckersten Franzbrötchen (Feingebäck mit Zucker und Zimt) der Stadt. Die Elbphilharmonie ragt mitten aus dem Strom der Elbe. Sie gilt als neues Wahrzeichen der Stadt. Die alteingesessenen Hamburger sehen das eher skeptisch. Für sie wird es wahrscheinlich immer der «Michel» bleiben. Die Schifffahrer erblick(t)en die Hauptkirche St. Michaelis als erstes, wenn sie in Hamburg einfuhren.
Wahrlich beeindruckend sind die Frachtschiffe. 20’000 Container haben darauf locker Platz. Sie transportieren Güter aus aller Welt, die online in einem Shop bestellt wurden. In der Hansestadt trifft alt auf modern, arm auf reich, teuer auf günstig. Eines gibt es in Hamburg nicht: Langeweile.
Hamburg hat einen Flughafen. Mit dem Flugzeug wäre man in 1,5 Stunden (nur Flugzeit, ab Zürich) in der zweitgrössten Stadt Deutschlands. Doch von der Schweiz aus nach Hamburg zu fliegen ist absurd: Ein Flug kostet schnell mal 400 bis 700 Franken (hin und zurück). Einerseits ist das zu teuer, anderseits wissen wir alle: Fliegen schadet der Umwelt. Wenn es also nicht sein muss, kann man auch Zug fahren. Dafür benötigt man ein bisschen mehr Zeit, aber es ist um einiges günstiger als mit dem Flugzeug.
Wo gibt’s Superspartickets?
Das Buchen eines Zuges kann Zeit verschwenden und an den Nerven zerren. Den Überblick auf den Portalen der SBB und der Deutschen Bahn zu behalten, ist keine einfache Sache. Bei welchem Ticket gibt’s am meisten Sparpotenzial? Wie komme ich zu einem Supersparticket? Manchmal lohnt es sich, den geringsten Weg des Widerstands zu gehen. Ich meldete mich auf der Website von Simple Train an. Das junge Start-up aus Zürich ist auf Zugreisen in ganz Europa spezialisiert.
Einfache Buchung über Simple Train
Ich gab auf der Plattform mein Ziel, meine Reisedaten und meine gewünschten Reisezeiten ein. Ein Teammitglied von Simple Train kommunizierte mit mir über einen Chat (kein Bot). Für die unverbindliche Anfrage wird eine Gebühr von 10 Franken erhoben. Diese wird bei der fixen Buchung wieder gutgeschrieben. Ich bezahlte letztlich eine Gebühr von 27 Franken.
Wenn man bedenkt, wie viel Zeit (und vielleicht Ärger?) ich mir beim Buchen der Zugtickets inklusive Sitzplatzreservation gespart habe, ist das eine faire Bezahlung.
Nach der Bezahlung wurden mir die Tickets zum Download zur Verfügung gestellt. Mit der Ticketnummer lässt sich das Ticket auch dem DB Navigator (App der Deutschen Bahn) laden.
Meine Reise aus der Ostschweiz nach Hamburg kostete mich etwa 200 Franken (hin und retour). Wer näher an Zürich oder Basel wohnt, der spart noch mehr.
Mit dem Zug nach Hamburg
Meine Zugreise sollte 9 Stunden dauern. Das ist eine lange Zeit. Ich bin es nicht gewohnt, so lange zu sitzen. Vor der Abreise habe ich mich gefragt, ob ich wohl so viel Sitzleder habe? Doch mit etwas Beschäftigung, wie schwatzen, schreiben, lesen, Musikhören oder Serien auf Netflix schauen, lässt sich die Zeit gut bewältigen. Allerdings macht die Deutsche Bahn ihrem Ruf alle Ehre. Mit 1, 5 Stunden Verspätung (ja ja, wir Schweizer haben eine andere Definition von Pünktlichkeit), erreiche ich dennoch völlig entspannt mein Ziel: Hamburg.
Mehr Interesse an nachhaltigem Reisen? Siehe auch den Beitrag 6 Gründe, warum All-Inclusive-Ferien schlecht für die Nachhaltigkeit sind
Hauptbild: Der Hamburger Hauptbahnhof.
