Christian Körner ist emeritierter Professor an der Uni Basel, Fachbereich Umweltwissenschaften, Pflanzenökologie und Evolution. Der Botaniker ist von Bambus begeistert: «Es ist ein phantastischer Werkstoff. Die mechanischen Eigenschaften sind grandios.» Ein Teil der riesigen Bambus-Verwandtschaft könne auch in der Schweiz wachsen. Im Tessin verwildere Bambus, der aus Gärten mit dem Gartenabfall entsorgt wurde, in die tiefer gelegenen Kastanienwälder am Lago Maggiore.
könnte man bambus auch als lawinenschutz in den bergen pflanzenpauli ernst
Hallo
Vielen Dank für diese Frage. Wir haben beim WSL-Institut für Schnee- und Lawinenforschung SLF nachgefragt und folgende Antwort erhalten:
Bambus ist bei uns weder als Lawinenschutzwald-Baumart noch als Material für Lawinenverbauungen eine Option.
Als Schutzwald-Baumart kommt es vor allem aus folgenden Gründen nicht in Frage: Bambus ist eine nicht einheimische Baumart, die nicht an die Bedingungen in Lawinenschutzwälder angepasst ist und die den Belastungen von grossen Schneemengen kaum gewachsen wäre. Die meisten Bambusarten sind wohl auch viel frostempfindlicher als unsere einheimischen Gebirgswaldbaumarten. Die Förderung/Pflanzung von Nicht-Einheimischen Baumarten ist meistens mit grossen Nachteilen (zB. für die Biodiversität, Ökologie)und langfristigen Risiken verbunden und wird höchstens dann in Betracht gezogen, wenn beispielsweise wegen Trockenheit keine einheimischen Arten eine notwendige Waldfunktion übernehmen können. Bambus gehört in Wäldern mit Lawinenschutzfunktion definitiv nicht dazu.
Als Bauholz für Lawinenverbauungen wird vorzugsweise einheimisches Kastanien- und Lärchenholz verwendet.
Hallo zusammen
Wir haben Zahnbürsten aus Bambus, inkl. den Borsten. Wir würden den Schaft gerne durch Buchenholz ersetzen aber bei den Borsten bei Bambus bleiben. Wären die Borsten mit kleineren Bamuspflanzen, welche in der Schweiz angebaut werden möglich? Gäbe es eventuell Alternativen für pflanzliche Borsten?
Danke für Eure Antworten.
Hallo Martin
Die meisten Bambuspflanzen in der Schweiz stehen in privaten Gärten. Ein kommerzieller Anbau ist eher unwahrscheinlich, da Bambus invasiv ist und Wurzelsperren benötigt. Gemäss einer schnellen Google-Recherche gäbe es Maisfasern, die als Borsten infrage kämen – oder auch Rizinus. Gruss Melanie