Bärlauch
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Bärlauch – Alle Jahre wieder

Bärlauch – Alle Jahre wieder

Kaum blühen die ersten Blumen, kommt man im Wald und im Supermarkt nicht mehr an ihm vorbei: Bärlauch. Das grüne, ganze Flächen bedeckende Pflänzchen peppt viele Gerichte mit seinem scharfen, knoblauchartigen Geschmack auf. Und das Beste: Man kann ihn selbst ernten. Was es mit der Pflanze auf sich hat und worauf man dringend achten muss, erkläre ich in diesem Artikel.

Vorkommen und Merkmale des Barlach

Der Bärlauch, Allium ursinum, ist in der Tat verwandt mit dem Knoblauch. Die Gattung Allium umfasst viele Speise- und Würzpflanzen, wie auch die Zwiebel oder den Schnittlauch. Verbreitet ist er in fast ganz Europa. Obwohl er bei uns häufig verbreitet ist, gehört er im Norden Deutschlands zur Roten Liste. Er bevorzugt Auenwälder und Laubwälder und somit tiefgründige und humose, lockere, anhaltend feuchte Böden. Zudem ist er ein Nährstoffzeiger: Zusammen mit dem bekannten Buschwindröschen, Gelbstern, Lerchensporn und Frühlingsknotenblume zeigt er mässig feuchte bis feuchte, kalkreiche Böden an.

Die Samen des Bärlauchs haften an Tierfüssen und werden so verbreitet. Dies erklärt auch das flächenhafte Vorkommen. Der Stoff Allicin ist verantwortlich für den typischen Geruch.

Bärlauch
Zusammen mit anderen Pflanzen, zum Beispiel Buschwindröschen, zeigt der Bärlauch mässig feuchte bis feuchte, kalkreiche Böden an.

Achtung, Verwechslungsgefahr!

Auf was man sich besonders achten muss beim Sammeln von Bärlauch: Er ist leicht mit dem Maiglöckchen oder mit den Blättern der Herbstzeitlosen zu verwechseln, die sehr giftig sind. Es gilt: der Bärlauch hat einen knoblauchartigen Geruch. Zudem ist beim Bärlauch die Blattunterseite matt, bei den anderen zwei Giftpflanzen ist sie glänzend.

Links: Herbstzeitlose, Rechts: Bärlauch. Herbstzeitlosen glänzen, während der Bärlauch matt ist.

Waschen, waschen, waschen

Wie eigentlich bei allen Pflanzen, die man essen möchte, gilt sie gut  zu waschen. Unsere Füchse sind Überträger des Fuchsbandwurmes. Er wird durch den Kot der Füchse weitergegeben. Die Eier dieser Würme können monatelang verharren und warten nur auf einen Wirt. Zwar ist der Mensch «nur» ein akzidentieller Wirt, das heisst, Ziel ist primär nicht der Mensch, jedoch kann es vorkommen. Nach Schätzungen sind dies 10 bis 20 Menschen pro Jahr (in der Schweiz). Vor allem die Füchse im Jura und Mittelland sind vom Bandwurm betroffen. Sie leben im Darm und können beim Menschen die alveoläre Echinokokkose auslösen, eine schwere Leberkrankheit.

Ein Bandwurm unter einem Binokular.

Alle Jahre wieder, aber mit Mass

Ernten kann man den Bärlauch von März bis April. Was ich hier noch erwähnen sollte: im Naturschutzgebiet bleibt der Bärlauch natürlich dort wo er ist. Wie der Name sagt, ist es ein Schutzgebiet, wo Pflanzen zum anschauen da sind und nicht gepflückt werden dürfen. Auch soll man nicht übereifrig werden und ganze Bestände abernten. Das mag man sowieso nicht alles essen und so sichert man auch den Bestand.

Wikipedia

BAG zum Fuchsbandwurm

Rezept: Feine Bärlauch-Spätzli

Bärlauch Spätzle

Für 4 Personen

Zutaten:

  • 200 g Mehl
  • 2 Eier
  • 1 dl Milch
  • 1 Kaffeelöffel Salz
  • 40 g frischen Bärlauch, gut gewaschen und gemixt

Mehl, Salz, Eier und Milch in eine Schüssel geben und gut mischen. Am besten geht das mit einer Küchenmaschine. Den Bärlauch hinzufügen bis die Farbe gleichmässig grün ist. Der Teig sollte eine klebrige, zähflüssige Konsistenz haben.

Wasser mit etwas Salz in einer Pfanne aufkochen. Teig mit einem Schaber durch ein Knöpflisieb streichen. Wenn du kein Knöpflisieb hast, nimm stattdessen ein Brettchen. Verteile den Teig portionenweise auf diesem Brettchen und schabe den Teig streifenweise ins Wasser.

Nach drei bis fünf Minuten kannst du die Spätzli abtropfen lassen. Die Spätzli schmecken frisch sehr fein; aber auch, wenn du sie abkühlen lässt und später in der Bratpfanne mit etwas Butter aufwärmst.

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