Eschentriebsterben
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Das grosse Eschentriebsterben in der Schweiz

Das grosse Eschentriebsterben in der Schweiz

Hast du schon mal vom Eschensterben, der Eschenwelke oder dem Eschentriebsterben in der Schweiz gehört? Eine ziemlich tragische Geschichte, denn etwa 90 Prozent der Eschenbäume sind von der Krankheit, die das Eschentriebsterben verursacht, betroffen. Doch es gibt Hoffnung.

Warum sterben die Eschen?

Gegen das Eschentriebsterben kann man nichts zu machen. Tatenlos müssen die Waldbesitzerinnen und Waldbesitzer zusehen, wie die Eschen vor sich hin serbeln. Verantwortlich für das Eschentriebsterben ist ein Pilz. Die Krankheit wurde zum ersten Mal 2008 im Raum Basel festgestellt und hat sich bis ins Jahr 2014 über die ganze Schweiz ausgebreitet. Der Pilz aus der Gruppe der Schlauchpilze (Ascomyceten) stammt aus Ostasien. Er trat in den 1990er Jahren erstmals in Polen auf. Von dort hat er sich ausgebreitet, sodass heute weite Teile Europas von der Eschenwelke betroffen sind. Rund 90 Prozent der Schweizer Eschen sind von diesem Pilz befallen. Es sind alle Altersstufen betroffen.

Eschentriebsterben
Rund 90 Prozent der Eschen in der Schweiz sind krank.

Die Esche ist eine wichtige Baumsorte

Die Esche ist nach der Buche die zweitwichtigste Laubbaumart. Sie ist waldbaulich ein wichtiger Baum. Die Esche liebt feucht-nasse Standorte und wirkt im Schutzwald mit ihrem grossen Wurzelsystem stabilisierend. Ihr dichtes Wurzelwerk befestigt Uferböschungen und verhindert Unterspülungen und Abschwemmungen. Das Holz der Esche wird für Stiele benutzt, da es elastisch und trotzdem zäh ist. Aber auch Möbel oder Parkettböden werden aus Eschen hergestellt.

Mit dem Wind verbreitet

Der Pilz dringt über die Blätter oder (seltener) über den Stammfuss ein. Über die Blattstiele gelangt der Pilz in die Zweige, die Blätter beginnen zu welken. Blattverlust ist ein erstes Anzeichen, dass der Baum vom Pilz befallen ist.

Eschentriebsterben
Erstes Anzeichen des Eschentriebsterbens: Die Blätter welken.

Da sich der Baum gegen den Eindringling wehrt, entstehen sogenannte Angsttriebe (Wassertriebe), unterhalb der befallenen Stellen. Darauf hin sterben die Triebe und später ganze Äste ab. Findet die Infektion über den Stammfuss statt, stirbt der Baum noch schneller ab. Dies unter anderem auch darum, weil der Stamm zusätzlich von Hallimasch-Pilzen befallen wird.

Eschentriebsterben
Ein von Hallimasch-Pilzen befallener Eschenstamm.

Der Pilz überwintert vorzugsweise auf Blattstielen des vergangenen Jahres in der Laubstreu auf dem Waldboden. Die Sporen werden mit dem Wind verbreitet. Chemische Mittel gegen den Pilz einzusetzen ist zum einen nicht erlaubt, zum anderen ist es auch nicht sinnvoll, weil es flächendeckend eingesetzt werden müsste.

Hoffnung auf Resistenzen, die das Sterben der Eschen beenden

«Jetzt aus lauter Panik alle Eschen zu fällen wäre falsch», sagte mir ein Förster. Er ist überzeugt, dass die Natur sich wieder ein Stück erhole. Man solle dort, wo es möglich sei, der Natur ihren Lauf lassen. Auch könne man es sich sparen, Eschen zu Gunsten anderer Arten zu fällen. Womöglich erwische man sogar noch eine der resistenten Eschen. Denn Rund fünf bis zehn Prozent der Eschen könnten tatsächlich resistent sein. Vorallem ältere Eschen scheinen, gemäss eines Beitrags von SRF, widerstandsfähiger zu sein. Vielleicht entstehen aus diesen Eschen neue, resistente Bäume, die das Eschensterben in der Schweiz und auf der Welt beenden. Die Hoffnung stirbt zuletzt.

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