Lyocell Stoff aus Holz
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Lyocell: Der nachhaltige Stoff aus Holz

Lyocell: Der nachhaltige Stoff aus Holz

Stoff aus Holz? Ja, das gibt es. Er soll sogar sehr nachhaltig sein. Lyocell nennt sich dieser Stoff. Doch wie wird der nachhaltige Stoff aus Holz und wie trägt sich so ein «holziges» T-Shirt? Alles rund um Lyocell, dem nachhaltigen Stoff aus Holz,  erfährst du in diesem Beitrag.

Synthetische Stoffe sind ein Problem

Baumwolle, Seide, Wolle, Polyester, Polyamide, Polyacryl: Unsere Kleider werden aus natürlichen, aber auch vielen synthetischen Stoffen hergestellt. Wie fast überall gibt es auch hier bei den synthetischen Fasern ein Problem: Mikroplastik. Durchschnittlich werden pro Waschgang etwa 3000 Fasern freigesetzt und gelangen so ins Wasser. Doch auch die natürlichen Stoffe wie Baumwolle haben ihre Tücken: Sie werden Monokulturen angebaut, welche die Artenvielfalt zerstört und soziale Missstände mit sich bringen. Lyocell soll dem ein Ende bereiten.

Was ist Lyocell und wie wird es hergestellt?

Lyocell oder auch Tencel (Markenname) genannt, wird als sogenanntes «man-made-fiber» bezeichnet, da es aus natürlichen Stoffen besteht, aber industriell verarbeitet wird. Lyocell ist zu 100 Prozent biologisch abbaubar. Es besteht aus Cellulose, welches aus Holz wie Eukalyptus, Buche oder Fichte extrahiert wird. Danach wird der Stoff mit einem organischen Lösehilfsstoff und Wasser vermischt. Durch Erhitzung und Wasserentzug ergibt sich eine Spinnlösung, die filtriert und gepresst wird. Damit entstehen die Fasern, welche sehr robust sind. Zudem kühlen Lyocell-Kleider und nehmen sogar mehr Flüssigkeit auf wie Baumwolle, was an heissen Tagen und beim Schwitzen ein Vorteil ist.

Lyocell - Stoff aus Holz
Lyocell besteht aus Cellulose, dass aus Holz extrahiert wird. Durch die Spinnlösung entstehen Fasern, die sehr robust sind. Bild: Lenzing AG

Lyocell weist eine positive Ökobilanz auf

Da der Stoff aus nachwachsenden Ressourcen hergestellt wird und die eingesetzten organischen Lösungsmittel wiederverwendet werden, ist der Stoff-Kreislauf geschlossen und somit besser für die Umwelt. Zudem gibt es bei der Produktion keine unerwünschten Nebenprodukte und kein Mikroplastik. Die Kleidung ist zu 100 Prozent biologisch abbaubar.

Aber, woher kommt das Holz?

Woher kommen die Ressourcen? Wie lange ist ihr Weg? Der Österreichische Hersteller Lenzing AG achtet zwar auf Nachhaltigkeit und Transparenz, das heisst aber nicht, dass die Rohstoffe keinen langen Weg hinter sich hatten

Derzeit erzeugt Lenzing in den eigenen Zellstoffwerken in Lenzing (Österreich) und Paskov (Tschechien) etwas mehr als die Hälfte des konzerneigenen Bedarfs an Zellstoff. 

Das Holz stammt aus nachhaltig bewirtschafteten Wäldern. Die Lenzing AG verspricht in ihrer Policy, bestrebt zu sein, Holz und Zellstoff nicht aus umstrittenen Quellen zu beziehen. Das heisst, das Holz wird nicht illegal abgeholzt, es stammt nicht aus schutzwürdigen Wäldern (inkl. Urwald), es stammt nicht von Bäumen, die gentechnisch verändert wurden und es kommt nicht aus Wäldern, in denen die Bürgerrechte der einheimischen Bevölkerung verletzt werden.

Insgesamt bezieht Lenzing, nach eigenen Angaben, Zellstoff für seine kommerzielle Faserproduktion nebst Österreich und Tschechien von einer Handvoll Lieferanten aus den USA und Schweden.

Der Hersteller verspricht eine sogenannte Kreislaufwirtschaft, das heisst, dass Rohstoffe in einem Kreislauf gehalten werden und so lange es geht, wiederverwendet werden. Damit entfernt man sich von der sogenannten «Wegwerf-Wirtschaft».

Fazit zu Kleidern aus Lyocell

Ich habe meine T-Shirts aus 50 Prozent Bio-Baumwolle und 50 Prozent Lyocell gekauft.

Den Härtetest haben die T-Shirts bestanden: Bei 30 Grad Hitze und sieben Stunden Arbeit im Service, fühlte ich mich nicht, wie mit anderen Kleidern aus Polyester, wie in Plastik eingepackt. Auch wenn es um den altbekannten Schweissgeruch geht, punktet der Lyocell-Stoff. Man riecht (praktisch) nichts, da der Stoff Gerüche nicht so schnell annimmt, wie synthetische Stoffe.

Lyocell - Stoff aus Holz
Das T-Shirt aus 50 % Lyocell und 50 % Bio-Baumwolle trägt sich sehr angenehm auf der Haut.

Wo du die T-Shirts und Kleider kaufen kannst

Lyocell-Kleider sind in vielen Online-Shops erhältlich. Google einfach mal «Lyocell Kleider Schweiz».

Meine Shirts habe ich bei Tarzan in Basel gekauft. Das Label lässt die Kleider zwar in Portugal herstellen (immerhin Europa), unterstützt dabei aber Familienbetriebe. Die Kleider werden nicht als Massenware hergestellt. Bedruckt werden die Shirts in einem Wohn- und Werkheim im Baselbiet. Tarzan verspricht ein Label zu sein, dass keine Urwälder abholzt und keine Lebewesen ausbeutet.

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