Nachhaltiger Tourismus in Cavallino Treporti
Nachhaltiger Tourismus in Cavallino Treporti
Die Halbinsel Cavallino Treporti liegt östlich der Stadt Venedig. Der Tourismus soll hier nachhaltig sein. Wie das geht, erklärt der Präsident des Touristenparks.
Venedig hat rund 260’000 Einwohner, wird aber jährlich von Millionen von Menschen «überrannt». Nicht nur für einen kurzen Städtetrip kommen Tourist:innen von weit her, auch für Strand-Ferien. So sind beispielsweise Jesolo und Cavallino Treporti bekannte Feriendestinationen. Die Orte sind insbesondere wegen der schönen Strände und der Camping- und Zeltplätze bekannt. Grosse Hotelanlagen sucht man hier vergebens.
Die Schönheit der Natur soll erhalten bleiben
Cavallino Treporti liegt östlich der Stadt Venedig und hat 13’500 Einwohner. Auf der 44 Quadratkilometer grossen Halbinsel gibt es 29 Campingresorts in denen 2018 6,3 Milliionen Übernachtungen gezählt wurden. 2800 Personen arbeiten in der Tourismusbranche. Kann dieser Tourismus nachhaltig sein?
Cavallino Treport besteht nicht nur aus Campingplatzen und Sandstränden. Zahlreiche Salzwiesen prägen die Gegend. Lio Piccolo zum Beispiel ist ein beliebtes Reiseziel für Naturliebhaber. Es ist ein besonderer, ursprünglicher Ort mit Salzwiesen und Sandbänken durchzogen von Kanälen. Wenn man Glück hat, bekommt man hier Flamingos zu Gesicht.
Die Tourismus-Verantwortlichen der Gemeinde Cavallino Trentino sind sichtlich bestrebt, die Schönheit und Natur der Halbinsel zu erhalten.
«Nachhaltigkeit ist eines der UN-Ziele der Agenda 2030. Wir haben versucht, diese Ziele sowohl in öffentlichen Arbeiten als auch in sozialen Aktivitäten zu erreichen», sagt Paolo Bertolini, Präsident des Parco Turistico in Cavallino Treporti.
Keine grossen Hotelanlagen
«Unser Glück ist der Weitsicht von Politikern zu verdanken, die vor vielen Jahren den Bau grosser Bauwerke nie zugelassen haben, um den Zauber der Natur zu bewahren, der hier seit jeher herrscht», sagt Bertolini.
«Unser Glück ist die Weitsicht von Politikern zu verdanken, die den Bau grosser Bauwerke nie zugelassen haben.»
Um den Tourist:innen dieses sensible Ökosystem am «saubersten» zugänglich zu machen, empfiehlt die Gemeinde diese Welt zu Fuss oder mit dem Velo zu entdecken. Dafür gibt es viele Möglichkeiten. 2022 wurde der Via Pordelio fertig erstellt. Das ist ein 7,5 Kilometer langer Fahrradweg. Es ist der längste wassergefederter Rad- und Fussgängerweg in Europa. Er ist in die Lagune überhängend und wird von einer Holz-Stahl-Konstruktion getragen. Von diesem Weg aus soll man die magischsten Sonnenaufgänge und Sonnenuntergänge bewundern können.
Landwirtschaftlich und Tourismus arbeiten zusammen
Auf Cavallino Treporti gibt es nicht nur Campingplätze. Auf der Halbinsel sind auch zahlreiche Gemüsefelder angelegt. An jeder Ecke steht ein Treibhaus. Eingebettet zwischen Campingresorts und dem Meer, produzieren die lokalen Bauern alles, was die mediterrane Küche verlangt. Das meiste wird auch lokal vermarktet. Der leicht salzhaltige und sandige Boden sowie das milde Klima sollen dem Gemüse einen einzigartigen Geschmack verleihen. Die sanfte Meeresbrise sorgt dafür, dass an heissen Tagen das Gemüse nicht auf den Feldern verdorrt.
«Die Gegend ist geprägt von Landwirtschaft. Doch die Zeiten haben sich geändert und die Entwicklung hat zum Tourismus geführt. Die Wurzeln dieses Landes sind aber ursprünglich geblieben. Tourismus und die Landwirtschaft sind zu den beiden wichtigsten Vermögenswerten der Region geworden sind», sagt Bertolini.
Cavallino Treporti ist nach Rom, Mailand, Venedig, Florenz und Rimini das sechstgrösste Touristenziel Italiens und bietet einen wunderbar langen Strand. Trotz des touristischen Erfolgs: «Unser wichtigstes Gut ist die Natur», so Bertolini. Ohne die Natur gäbe es kein Cavallino Treporti.
«Ohne die Natur gäbe es kein Cavallino Treporti.»
Cavallino Treporti ist seit 1987 als Unesco-Naturerbe anerkannt. Die Gemeinde trägt das Gütesiegel der Blauen Flagge, ein Umweltzeichen aus dem Bereich des nachhaltigen Tourismus.
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Die Fahrt nach Cavallino
Die umweltfreundlichste und nachhaltigste Art zu Reisen ist der Zug. Das Team von Simple Train sucht dir für rund 30 Franken die beste und preiswerteste Verbindung heraus.
Vom Bahnhof Santa Lucia aus nimmt man das Vaporetto, den öffentlichen Wasserbus. Einstieg gleich beim Bahnhof oder beim der Piazzale die Roma in Richtung Piazza San Marco. Ausstieg bei der Station Lido (Dauer ca. 45 Minuten). Von dort aus nimmt man das Vaporetto nach Punta Sabbioni (Dauer ca. 45 Minuten). Bei der Haltestelle gibt es auch Busse, die in alle Richtungen fahren (Euro 2.50).
Die Fahrpreise des öV in Venedig sind relativ teuer. Eine einfache Fahrt mit dem Wasserbus kostet knapp 10 Euro, das Ticket ist aber nur 75 Minuten gültig (ab der ersten Entwertung). Ein Tagesticket kostet 25 Euro. Aber die Preise für ein Wassertaxi solltest du mal sehen….
Hauptbild Drohnenaufnahme: Das Bild zeigt Lio Picolo und die wunderschöne Wasserlandschaft. Es wurde uns von Parco Touristico zur Verfügung gestellt. Danke vielmals!
