Problem Littering
Umwelt

Littering ist ein riesiges Problem

Littering ist ein riesiges Problem

Littering ist das achtlose Wegwerfen und Liegenlassen von Abfall im öffentlichen Raum, beispielsweise auf Strassen, Plätzen und in Parks. Littering ist ein riesiges Problem – es schadet der Umwelt und kostet viel Geld. Doch du kannst etwas dagegen tun.

Das obere Bild, welches von einer Medienmitteilung der Stadtpolizei St.Gallen stammt, zeigt Abfall, der nach einer nächtlichen Party am Freudenberg Ende April 2021 hinterlassen wurde. Insgesamt elf Abfallsäcke voll Müll wurden gesammelt. So oder ähnlich sieht es an vielen Orten nach den Wochenenden aus. Aber es wird nicht nur an Wochenenden Abfall weggeworfen. Littering begegnet uns täglich und überall. 

Warum Littering ein Problem ist

Littering belastet offensichtlich die Umwelt und verursacht hohe Kosten. Laut Bund belaufen sich die Reinigungskosten jährlich auf unglaubliche 200 Millionen Franken. Und das sind nur die Reinigungskosten im öffentlichen Raum. Anti-Littering-Kampagnen sind nicht miteingerechnet. Eine Studie der Empa (2019) schätzt, dass jedes Jahr etwa 2700 Tonnen Kunststoffe (z.B. Verpackungen, Plastiksäcke, Getränkeflaschen) durch Littering in Böden und Oberflächengewässern landen.

Fast jeder Landwirt ist von Littering betroffen. Die Menge des Abfalls auf ihren Wiesen, Ackern und Feldern entlang von Strassen lässt sich nicht beziffern, doch auch sie müssen viel Zeit für Aufräumarbeiten aufwenden.

Abfall kann tödlich sein

Die Zeit, die Bäuerinnen und Bauern für das Einsammeln von Aludosen, Bierflaschen und Fastfoodverpackungen investieren müssen, ist nur ein Aspekt. Wird der Abfall im hohen Gras übersehen, kann er durch die Mähmaschine zerkleinert werden. So können Fremdkörper – auch Hundekot und Zigarettenstummel – über das Gras oder Heu in den Magen von Nutztiere gelangen. Diese erleiden innere Verletzungen oder Vergiftungen, es kommt zu Entzündungen und die Tiere können qualvoll sterben.

Problem Littering
Litteringkampagne des Schweizer Bauernverbands. Bild: sbv.

Littering und Mikroplastik für die Ewigkeit

Die weggeworfene Kunststoffflasche zum Beispiel zerfällt in der Umwelt und wird so zu Mikroplastik. Auch wenn die Teile klein sind, werden sie kaum abgebaut. Sie können Jahrzehnte, gar Jahrhunderte in der Umwelt verbleiben.

Diese Kunststoffe, ob als Ganzes oder als Mikroplastik, schaden den Lebewesen. Sie verheddern sich darin oder wenn sie es fressen, führen diese Fremdkörper, wie bei Nutztieren,  zu Vergiftungen oder gar zum Tod. 

Die Zahl der weltweit pro Jahr weggeworfenen Zigarettenstummel wird auf 4500 Milliarden geschätzt. Sie enthalten laut WHO bis zu 7000 verschiedene Chemikalien, wovon viele giftig für die Umwelt und mindestens 50 krebserregend sind. Unter anderem sind sie sehr giftig für Wasserorganismen.

Wer sind die Litterer?

Aus den Augen, aus dem Sinn und das ohne schlechtes Gewissen. Dem Nicht-Litterer ist das Verhalten dieser Leute unverständlich. Schliesslich werfen sie gegen jede Vernunft und ohne jeglichen Verstand ihren Unrat in den Wald, ins Feld und in die Büsche.

Littering-Experimente zeigen, wenn die Umgebung bereits verschmutzt ist, neigen die Menschen eher zum achtlosen Wegwerfen. Wird auf einem Plakat auf ein Littering-Verbot hingewiesen, fühlt sich der Mensch durch das Verbot in seiner persönlichen Freiheit eingeschränkt und neigt zu einer Trotzreaktion. Nebst jenen, die sich nichts vorschreiben lassen wollen, gibt es solche, die unter dem Gruppendruck littern. Und dann sind noch solche dabei, die sind der Meinung, das Littering Arbeitsplätze schafft. Die Strassenreinigung der Stadt oder Gemeinde soll ja auch noch etwas zu tun haben.

Was kann man gegen Littering tun?

Das Verhalten von Litterern wird man kaum ändern können. Allerdings kann ein bisschen Aufklärung nicht schaden. Dennoch ist es ein Kampf gegen Windmühlen. Vielleicht kann man einfach selbst versuchen, den Müll richtig zu entsorgen oder sogar noch mehr?

Problem Littering
Bei Clean Up Days wird aufgeräumt. Bild. IGSU, IG saubere Umwelt
  • Wie wärs mit einer Teilnahme an einem Projekt? Warum nicht mal einen Abfalltag einlegen und bei einem Clean up day mitmachen?
  • Sammle beim Spaziergang den Müll auf.
  • Wenn du ein Festival organisierst, verlange für die Becher und Flaschen ein Depot. Werden die Becher/Flaschen zurückgebracht, erhalten die Leute das Depot zurück und der Müll landet dort, wo er wirklich hingehört.
  • Organisiere eine «Dorf- oder Quartierputzete».
  • «Reiss» dir ein Stück eines Parkes oder eines Strassenabschnitts «unter den Nagel» und räume dort regelmässig den Müll weg.
  • Denk dir ein Littering-Projekt aus und reiche es in der Littering Tool Box ein. Die Littering-Toolbox wird getragen vom Bundesamt für Umwelt (BAFU), von den kantonalen Umweltämtern, dem Fürstentum Lichtenstein, dem Schweizerischer Verband Kommunale Infrastruktur (SVKI) und der IG saubere Umwelt (IGSU).

Du siehst, Littering ist ein riesiges Problem. Welche Erfahrungen hast du mit Littering gemacht?

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