Wie nachhaltig ist Bambus wirklich?
Wie nachhaltig ist Bambus wirklich?
Der Bambus gilt als «Wunderbaum». Er bindet CO2 und speichert Wasser wie keine andere Pflanze. Zudem wächst Bambus extrem schnell nach und gilt als nachhaltiger Holz- und Plastikersatz. Bambusprodukte liegen voll im Trend. Doch, wie nachhaltig ist Bambus wirklich?
Bambus gilt als «Baum der Zukunft», als «Wunderbaum». Bambus gehört zu den Süssgräsern. Aus diesem, schnellwachsenden verholztem Gras kann man wohl alles herstellen: Häuser, Möbel, Geschirr, die derzeit trendigen Zahnbürsten, Toilettenpapier und vieles mehr. Bambus wird als umweltschonende Variante zum Holz und zu Plastik propagiert.
Bambus kommt von weit her!
So toll Bambus ist, Bambus wächst nicht vor unserer der Haustüre. Bambus wächst vor allem in Asien, Südamerika und in Teilen Australiens. Es gibt über 100 verschiedene Arten. Ein grosser Teil des Bambus und der Bambusprodukte, die hier verkauft werden, kommt aus China.
Greenpeace warnt in seinem Holzratgeber: «Bambus spielt vor allem in China und Indien als Nahrungspflanze, Brenn- und Baumaterial sowie in der Holz- und Papierindustrie eine zunehmend wichtige Rolle. Als Holzalternative kann Bambus den Druck auf die Wälder mindern und in ländlichen Regionen einen Beitrag zur Armutsbekämpfung leisten. Die Ausweitung der Nutzung birgt aber die Gefahr von Raubbau an Naturbeständen und könnte zur Verdrängung anderer Wälder führen. FSC-zertifizierten Bambus gibt es begrenzt.»
Wir haben uns gefragt, ob man Bambus in der Schweiz anbauen könnte. Mehr dazu im Beitrag Wächst Bambus in der Schweiz?
Bambus ist nachhaltig, ABER!
Eine Niederländische Studie (International Network for Bamboo and Rattan, INBAR und Delft University of Technology) aus dem Jahr 2009 untersuchte die Nachhaltigkeit von Bambus. Die Studie kam unter anderem zu folgendem Schluss: «Wird der Bambusstamm direkt in entsprechenden Anwendungen in Bambus produzierenden Ländern verwendet, ist er aufgrund des sehr kurzen Herstellungsprozesses das umweltfreudlichste Material überhaupt. Wird der Stamm jedoch industriell zu Brettern verarbeitet und nach Westeuropa transportiert, geht dieser Umweltvorteil gegenüber lokal angebauten Holzarten verloren.»
Fazit: Mit einer Holzzahnbürste aus Schweizer Holz ist man nachhaltiger unterwegs.
